Ach.. bin ich mal wieder spät dran. Wollte eigentlich direkt Silvester was posten. 😬
Egal.. Neujahr war ich mit nem guten Freund in einer Schwitzhütte, um die Geister gnädig zu stimmen. 😉 War eine so tolle Zeremonie, dass ich das auf alle Fälle nächstes Jahr wiederholen muss, wenn ich noch da sein sollte, wovon ich aber stark ausgehe. 🍀😉
Das Gute daran, krank zu sein ist, dass man ne Menge Zeit hat, sich Gedanken zu machen.
Wenn ich mich frage, was das Ziel des Lebens ist, komme ich jedes mal wieder zu dem Entschluss, dass der Weg das Ziel ist. Also ist das Ziel im Leben, Erfahrungen zu machen und irgendwie zu versuchen die richtigen Entscheidungen zu treffen. Das ist etwas, was wir aber oft nicht können oder wollen. Jeder hat Dinge erlebt, die er am liebsten nicht erlebt hätte. Aber keiner von uns kann die Zeit zurückdrehen. Auch wenn ich es meinem Sohn, als er noch klein war immer erzählt habe, dass ich das kann. 😉 Wenn etwas passiert war, worüber er traurig war, tröstete ich ihn und drehte die Zeit einfach zurück. Wir hatten dafür immer ein richtiges Ritual. 😂 und schwupp, war er wieder glücklich.
Weil man aber im wahren Leben die Zeit nicht zurückdrehen kann, sollte man die Vergangenheit einfach ruhen lassen und einfach den Moment genießen. Um die Zukunft sollten wir uns auch nicht allzu sehr sorgen, weil das genauso wenig Sinn macht. Warum also verrückt machen? Darum lebe ich jetzt nur noch für den Moment! 🍀
Ich weiß nicht, was auf mich zukommt. Ich meine, ich könnte es mir natürlich ausmalen, was alles schlimmes mit mir passieren könnte und mich damit verrückt machen. Gibt da so einiges, was Krebskranke so durchleiden, bis sie dann endlich für immer einschlafen. Ich bin in mehreren Krebsgruppen, in denen ständig jemand stirbt. Ich wurde vorher in meinem Leben noch nicht allzu oft mit dem Tod konfrontiert. Und jetzt geht das Schlag auf Schlag, dass jemand stirbt. Und wir sind jedes mal geschockt, obwohl wir die Statistiken kennen. Keiner will zu den vielen gehören, die bald gehen müssen. Und es kommen jährlich knapp ne halbe Millionen Krebserkrankungen dazu. Wir wären doch viel lieber der nächste Lottomillionär oder Nobelpreisträger. Alles Dinge, die nicht passieren werden. Aber, wir hoffen trotzdem darauf. Damit wir uns noch mehr unsinnigen Scheiß kaufen können, den wir eh nicht brauchen. Wir haben alles aber wollen sändig mehr.
Das größte Geschenk haben wir bereits bei der Geburt bekommen: UNSER LEBEN. Und wenn wir das Glück haben unter halbwegs guten Bedingungen aufzuwachsen dann können wir so viel daraus machen. Es gibt immer so viele Möglichkeiten. Man kann so kreativ sein, sich austoben, reisen, die Natur genießen.. und wir tun es nicht, weil wir es gar nicht sehen, wie vielfältig und toll das Leben eigentlich ist. Das sehen wir erst, wenn es nicht mehr selbstverständlich ist. Zumindest denke ich, dass es den meisten so geht. Wir halten uns mit so banalen Dingen auf. Wir regen uns ständig über irgendwelchen Mist auf und verstehen nicht, dass das alles so unnötig ist. Es kann einem nur gutgehen, wenn man sich im Leben mal locker macht.
Vielleicht bin ich eine der ersten, die gehen müssen, vielleicht auch nicht. Aber bis dahin werde ich leben und ich werde mein Leben genießen. Ich werde versuchen so positiv wie möglich zu bleiben und trotz allem das Schöne am Leben zu sehen. 🍀 Was es auch tatsächlich in meinem Leben noch gibt. 🌹
Ich bedanke mich für alle Erfahrungen, die ich dieses Jahr machen durfte, sowohl die schlechten, als auch die guten. Daran bin ich definitiv gewachsen. Ich glaube, dass meine Krankheit mir etwas zeigen will. Darum ist es einfach wie es ist.
Und was total merkwürdig ist.. Ich bin glücklich! Wahrscheinlich glaubt mir eh keiner, aber ich bin glücklicher, als vor der Diagnose. Und ich bin mir sicher, dass das nicht nur am abendlichen Cannabiskonsum liegt. 😉
Das Leben ist schön, von einfach war nie die Rede. 💕
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Diese Krankheit verändert einen Menschen, nach und nach. Am Anfang musst Du die Diagnose verarbeiten, wenn der erste Schock vorbei ist. Ich hab versucht normal weiter zu machen, hab gedacht, die Krankheit macht mich nicht kaputt. Gut Sie hat Ihre spuren hinterlassen, aber jetzt wo ich versuche mein Leben einen neuen Sinn zu geben, merke ich um so mehr wie sehr mir alte Gewohnheiten geschadet haben. Den Moment zu geniesen, das musste ich erst wieder lernen, jetzt wo ich wieder weis es sich anfühlt, Glücklicher knnte ich zur Zeit nicht sein.
Bleib dabei, Du machst alles richtig 🙂
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Ich verstehe dich da total. Ich merke auch immer mehr, was wirklich im Leben zählt und ich nehme mein Leben viel intensiver wahr.🍀 Bei mir ist alles ziemlich kompliziert. Meine Krankheit ist nur ein Problem von vielen, die ich in letzter Zeit hatte. So schnell kann man das meist gar nicht verarbeiten. Mir hat auch so einiges geschadet, bzw ich habe mir selbst ziemlich geschadet. Naja, wenigstens haben wir es erkannt und kümmern uns jetzt endlich mal wirklich um uns. Alles Gute dir! 🍀
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