Alles bestens! 🍀

Heute war ich seit zwei Monaten das erste Mal wieder bei meiner Onkologin, besser gesagt, bei ihrer Vertretung. Nach ein bisschen small talk blätterte sie in meiner Akte und erwähnte nebenbei, dass sich meine Tumormarker ja im Normbereich befinden und momentan ja alles so super bei mir läufen würde. Ich fragte nochmal nach, weil ich erst dachte, ich hätte mich verhört. Aber sie wiederholte das ganze nochmal. Sie meinte, meine Tumormarker wären schon im Juli bei 29 gewesen. Ich war total ggeschocktneschockt, aber auch total erleichtert und dankbar. Gerade die letzten Monate waren nicht unbedingt einfach für mich. Darum habe ich diesmal nicht mit einem so guten Ergebnis gerechnet.

Tumormarker

Tumormarker sind Entzündungswerte im Blut. In der Krebstherapie sind erhöhte Tumormarker in der Regel ein Indiz dafür, dass der Krebs wächst. Wenn sie wieder sinken, kann man davon ausgehen, dass die Therapie anschlägt und der Krebs rückläufig ist. Manchmal sind die Werte aber auch ungenau und es gibt Krebspatienten, deren Tumormarker trotz Krebserkrankung nicht erhöht sind und genauso ist es umgekehrt. Es gibt Menschen mit erhöhten Tumormarkern, die trotzdem gesund sind. Das liegt daran, dass es Eiweißbestandteile sind, die entweder durch Krebszellen hergestellt werden oder aber vom Organismus selbst. Durch Schwangerschaft, einem hohen Lebensalter oder durch schädliche Umwelteinflüsse kann der Entzündungswert auch von der Norm abweichen. Man sollte sich also nicht immer an den Tumormarkern orientieren. Bei mir sind die Tumormarker aber sehr zuverlässig, was meine aktuellen Krebsverlauf betrifft.

Rückblick

Letztes Jahr habe ich meine Onkologin ständig nach meinen Werten gefragt. Bei Brustkrebs gilt ein Wert von über 35 als erhöht und kann eventuell auf eine Krebserkrankung hindeuten. Als ich letztes Jahr meine erneute Krebsdiagnose bekam, hatte ich einen Wert von 841. Meine Ärztin meinte, dass sie zwar versteht, dass ich ständig nach anderen Heilmethoden suche. Aber sie muss mir sagen, dass ich niemals in den Normbereich kommen werde, was meine Tumormarker betrifft und dass ich doch schon froh sein könnte, dass sie etwas rückläufig waren und der Krebs zumindest nicht weiter wächst. Ich wusste aber, dass ich es schaffen kann! Viele Ärzte haben mich immer wieder belächelt, als ich erzählt habe, was ich noch alles zusätzlich mache. Keiner hat etwas davon wirklich ernst genommen. Darum habe ich irgendwann beschlossen, mich etwas zurückzuhalten und nicht mehr alles mit ihnen teile. Ich habe es nicht abgesprochen, meine Therapie abzubrechen und meinen Weg alleine weiter zu gehen, weder mit meinen Ärzten, noch mit meiner Heilpraktikerin. Wobei ich sagen muss, dass meine Heilpraktikerin, bei der ich mir regelmäßig Vitamin C Infusionen geben lasse, immer hinter mir steht und genau wie ich der Meinung ist, dass jeder Mensch das Recht haben sollte, selbst über seinen Körper entscheiden zu dürfen. Und genau das tue ich!

Ich habe meine Haupttherapie bereits Anfang Dezember 2017 abgebrochen, weil ich herausgefunden habe, dass Ibrance (Aromatasehemmer/Östrogenblocker) meine Killerzellen lahm legt. Ich habe dafür extra spezielle Tests in einer Privatpraxis machen lassen. Ich habe mich ernsthaft gefragt, wie es sein kann, dass ein Medikament, dass meinen Krebs bekämpfen soll, die Funktion meiner Killerzellen negativ beeinflusst. Ich hatte mir viele Gedanken gemacht, viel gelesen und in mich hineingespürt und mich dann dazu entschlosssen, das Medikament abzusetzen. Das Präperat Ibrance bzw Paraciclip wurde auch von die Medien schon kritisiert, weil der Preis von etwa 6000€ für 21 Pillen alles andere als berechtfertigt ist. Zu meiner Therapie gehörte aber auch noch ein anderer Östrogenblocker namens Letrozol. Dazu habe ich mir noch mehr Gedanken gemacht, weil es letztendlich das einzige war, was meine Hormone geregelt hat. Aber auch dieses Medikament hat Nebenwirkungen. Ich hatte ständig Gliederschmerzen und krasse Schweißausbrüche. Außerdem musste ich ständig auf die Toilette. Auf jeden Fall, fand ich das alles sehr anstengend, auch wenn ich weiß, dass es da noch ganz andere Therapien gibt, die viel heftigere Nebenwirkungen haben. Ich wollte das nicht mehr. Ich wollte mein Leben genießen! Ich nehme seit Anfang Mai gar keine Antihormon-Präperate mehr ein. Meine Hormone regel ich momentan anders. Das einzige, was ich schulmedizinisch noch mache sind die Biphosphonate (X-Gewa), die ich monatlich gespritzt bekomme. Sie sind dafür gedacht, meine Knochen soweit zu härten, dass meine Metastase in der Hüfte nicht weiter wächst. Auch X-Gewa wollte ich absetzen. Meine Onkologin meinte, die Metastase hätte sich verkapselt. Das heißt, dass momentan keine unmittelbare Gefahr besteht. Sie hat mich allerdings davor gewarnt, die Therapie abzusetzen, weil die Metastase direkt in der Hüfte sitzt und ich irgendwann nicht mehr laufen kann, falls sie weiter wächst. Sie meinte, an einer anderen Körperstelle wäre das etwas anderes. Da wäre der Schaden nicht ganz so groß, wenn sie noch etwas wachsen würde. Aber wenn der positive Verlauf meiner Behandlung weiter so anhält, werde ich auch dieses X-Gewa absetzen. Auch Biphosphonate haben krasse Nebenwirkungen. Mir mussten aufgrund der Behandlung bereits zwei Zähne gezogen werden. Je länger man diese Therapie macht, desto mehr Probleme kommen auf einen zu. Oft führen diese Präperate zu einer Kiefernekrose. Das bedeutet, dass sich der Kieferknochen irgendwann auflöst und man seine Zähne verliert. Das wäre ja gar nicht so dramatisch, wenn man sich dann einfach künstliche Zähne machen lassen würde. Das Problem ist allerdings, wenn sich der Kiefer auflöst, halten gar keine Zähne mehr im Mund. Erst muss der Kiefernknochen komplett abgetragen werden, dass er vollkommen frei von Entzündungen ist. Dann wird in der Regel ein Stück Knochen aus der Hüfte entnommen und in den Kiefer transplantiert. Erst wenn alles verheilt ist (das kann etwa zwei Jahre dauern) kann man sich wieder ein anständiges Gebiss einsetzen lassen. Wobei man aber keine Implantate mehr haben darf, da diese Biphosphonate fünf Jahre brauchen, um komplett vom Körper ausgeschieden zu werden. Ansonsten würde es direkt wieder zu einer krassen Entzündung kommen und die Implantate müssten wieder entfernt werden.

Im Juli hat mir meine Onkologin angeboten, dass ich Ibrance erst mal absetzen könnte, weil es ja ganz besonders gut bei mir angeschlagen hätte. Am liebsten hätte ich gesagt: „Ein Scheiß hat da was angeschlagen! Ich nehme den Mist seit letztem Jahr schon nicht mehr!“ Man muss allerdings sehr vorsichtig sein, wenn man in einem Staat lebt, in dem Politiker überlegen Zwangschemos einführen zu lassen. Ihre Vertretung sagte mir heute nochmal, dass sie nicht glaubt, dass das ohne Ibrance laufen könnte und dass sie nicht begeistert ist, dass ich es seit Juli nicht mehr nehme. Am liebsten hätte ich auch ihr direkt gesagt, dass nicht Ibrance für den Rückgang meiner Metastasen verantwortlich ist. Das heutige Ergebnis hat mich wieder bestärkt indem, was ich tue. Im Blut ist keine Entzündung mehr nachweisbar. Ich habe das geschafft, woran meine Onkologin niemals geglaubt hätte. Und ich weiß, dass ich es nur soweit geschafft habe, weil ich immer wieder an mich geglaubt habe. Und weil ich mein Leben nicht mehr in die Hände anderer lege, sondern endlich auf meine Intuition höre.

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