Update

Seit ein paar Tagen geht es mir wieder richtig gut. Ich denke, ich habe endlich gelernt, mich abzugrenzen und mir nicht noch mehr Probleme aufzuladen. Ich habe sehr vieles hinter mir gelassen. Die letzten Monate waren wirklich wieder ziemlich schwierig für mich. Es war ein ständiges auf und ab. Es ist erstaunlich, wie schnell man sich regenerieren kann, wenn man einfach bestimmte Menschen von sich fern hält.

Endlich kann ich mich wieder auf mich und meine Erkrankung konzentrieren. Jeden, der mich davon abhält, werde ich in Zukunft direkt aus meinem Leben kicken. Man lebt nicht, um sich immer wieder alles zerstören zu lassen, was man sich aufgebaut hat. Und man lebt auch nicht, um ständig allen anderen immer wieder alles recht zu machen. Erst recht nicht, wenn diese Menschen gar kein Rechtsbewusstsein haben. Manchmal ist man alleine einfach besser dran.

Viele Menschen haben Angst vor dem alleine sein. Die habe ich nicht. Manchmal ist es besser alleine zu sein, als seine Zeit mit Menschen zu verbringen, die einem ständig wieder in den Rücken fallen. Egal, genug von dem negativen Geschwafel.

Jetzt geht es wieder positiv weiter. Endlich kann ich wieder uneingeschränkt für meinen Sohn da sein. Auch, wenn er das gar nicht unbedingt möchte. Es ist schon merkwürdig, wenn man endlich mal richtig viel Zeit für sein Kind hat und man feststellen muss, dass es gar keinen Bock hat auf so ne Glucken-Mutter, die einem nicht mehr von der Pelle weicht. Naja, so ist das eben mit nem 16 jährigen Sohn. Das Leben ist immer im Fluss. Nichts bleibt, wie es war. Aber es ist auch gut so, weil ich mich jetzt endlich mal auf mich konzentrieren kann.

Diese Strafsache regel ich auch noch. Ich habe bereits widerrufen und habe auch schon einen Gerichtstermin für die Verhandlung. Ich hoffe natürlich auf einen Freispruch, aber selbst wenn ich verurteilt werde, wird mich das nicht klein kriegen. Ich habe die letzten Jahre schon so viel durch, dass mich kaum noch etwas aus der Bahn wirft. Und wenn doch, fang ich mich ganz schnell wieder. Ich werde für alles Lösungen finden, was noch kommt.

Das Leben ist ein Spiel, in dem man manchmal verliert und manchmal gewinnt. Ich mache es auf jeden Fall jetzt, wie beim „Mensch ärgere dich nicht“. Ich schlage alle, die mir im Weg stehen. Nur so kommt man ans Ziel. Und nur so, muss man sich auch wirklich nicht mehr rum ärgern.

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Unser Rechtsstaat

Wie einige mitbekommen haben, hatte ich vor einigen Monaten einen richtig krassen Zusammenbruch. Alles, was ich damals gepostet habe, hätte ich lieber nicht mit der Öffentlichkeit geteilt. Zu dem Zeitpunkt war ich aber in einem dermaßen schlechten Zustand, dass ich nicht anders reagieren konnte. Auf die Einzelheiten will ich gar nicht mehr eingehen, weil das ganze echt ne Nummer zu krass für mich war.

Rückblick

Aufgrund eines heftigen Familiendramas, wurde mir der Notarzt nach Hause geschickt. Ich habe die Sanitäter nicht hineingebeten. Sie wurden durch eine dritte Person in meine Wohnung gelassen. Diese Person hatte mich versucht in die Psychatrie einweisen zu lassen, obwohl es dafür keinen ersichtlichen Grund gab. Ich redete also mit den Sanitätern und versuchte Ihnen zu erklären, was los war. Es war schrecklich! Man kann sich das kaum vorstellen, wenn man es selbst nicht erlebt hat. Zum Glück war mein Sohn gerade für ein paar Tage bei seiner Freundin. Als ich gerade mit den Sanitätern diskutierte, kam die Polizei dazu. Die Beamten legten gleich los und durchforsteten meine Wohnung. Als ich meine Situation erklärt hatte, wollten sie eigentlich wieder gehen. Doch einer von ihnen hatte bereits die Growbox in meinem Schlafzimmer entdeckt. Für diejenigen, die so etwas nicht kennen, es ist eine Art Gewächshaus, was hauptsächlich für den Anbau von Cannabis genutzt wird. Sie riefen direkt den SEK hinterher und nahmen die Wohnung komplett auseinander. Mir wurde mein medizinischen Cannabis abgenommen, obwohl ich der Polizei erklärt habe, dass ich es dringend für meine Behandlung brauche. Sie meinten, wenn ich Unterlagen einreiche, die das belegen, würde ich die Blüten zurück bekommen. Das habe ich auch getan. Trotzdem wurde mein medizinisches Cannabis eingeschickt, obwohl es noch originalverpackt war und ich habe es bis jetzt, nach über vier Monaten nicht zurückgekommen.

Die Growbox war leer, als die Polizei hier alles konfeszierte. Es befanden sich lediglich noch ein paar Stiele und eine Tüte mit verbrannten Blättern (Müll) in der Box. Ich habe letztes Jahr lange versucht an medizinisches Cannabis heran zu kommen, ganz einfach weil es das einzige ist, was mir momentan hilft. Nachdem ich endlich einen Arzt gefunden hatte, der es mir verschreibt, musste ich noch auf die Zusage der Krankenkasse warten. Als ich sie endlich hatte, kam das nächste Problem auf mich zu. Die Blüten waren nirgends vorrätig. Ich recherchierte monatelang und konnte keine Apotheke finden, die mir die Blüten beschaffen konnte. Das war echt n riesen Stress, wenn man bedenkt wie beschissen es mir damals ging. Ich fand nur eine einzige Apotheke, die mir meine Medizin bestellen wollte. Es hätte aber Monate gedauert, bis ich die Blüten bekommen hätte und dann auch nur einmalig. Ich brauche sie aber regelmäßig. Also entschloss ich mich, mir ein paar Samen zu holen. Die habe ich dann eingepflanzt. Ein paar der Pflanzen sind komplett kaputt gegangen. Es war kein hoher Ertrag und alles was ich geerntet habe, habe ich selbst konsumiert. Als ich endlich eine Apotheke gefunden hatte, die mir meine Medizin beschaffen konnte, ließ ich das Ganze, ganz einfach weil es nicht mehr notwendig war, selbst anzubauen.

Ich habe lange versucht meine medizinischen Blüten zurückzubekommen. Aber es war nicht möglich. Das ist ja wieder so ne Sache. Da wird einem die Medizin abgenommen und wenn man sich dann selbst auf illegale Weise Blüten besorgt, macht man sich strafbar. Wenn man nicht aufpasst, ist das ein ewiger Teufelskreis. Als wenn man als alleinerziehende, totkranke Mutter nichts besseres zu tun hätte, als aus Spaß Cannabis anzupflanzen. Das habe ich 36 Jahre nicht getan. Warum also, sollte ich es jetzt tun?

Ich finde es muss sich einiges in diesem „Rechtsstaat“ ändern. Es gibt viele Menschen wie mich. Die meisten lassen sich von all dem abschrecken. Mich nicht! Ich bin keine Kriminelle und ich will auch nie wieder so behandelt werden, wenn ich nichts unrechtes getan habe.

Ich habe alles im Leben verloren, außer meinen Sohn. Alles auf einmal! Aber ich habe mich und so lange ich kann, werde ich für mich und mein Kind kämpfen. Und wenn ich nicht mehr kann, werde ich erhobenen Hauptes sterben, ohne diese ganzen verlogenen Menschen, die mich erst in diese Situation gebracht haben. Weit weg von dieser ganzen Scheiße und weit weg von diesen ganzen Menschen und wenn das bedeutet, dass ich irgendwo unter ner Brücke jämmerlich verrecke.

Aber wahrscheinlich werde ich mich wieder fangen, wie ich es immer tue. Der heutige Tag ist allerdings gelaufen.

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Hanfernte

Heute poste ich nach langem mal wieder was. Ich komme selten dazu, weil ich momentan sehr viel erlebe. Und abends bin ich aufgrund meiner Therapie einfach oft zu verpeilt, um noch etwas zu schreiben. 😵

Die nächsten Wochen helfe ich bei der Hanfernte meines lieben Hanfbauern-Freundes Uwe. Seit etwa ner Woche bin ich voll dabei. Und es ist so schön, im Feld zu stehen und den guten Duft der Blüten zu genießen. Jede Blüte riecht anders. Manche duften nach Zitrone und manche riechen eher nussig. Alle Blüten sind aber einzigartig, genau wie wir Menschen. 😉

Eigentlich mache ich hier etwas Urlaub und verbinde Spaß und Erholung mit etwas nützlichem.🙂 Der Frankenwald ist so schön. Manchmal muss man gar nicht allzu weit weg fahren, um sich ne entspannte Auszeit zu gönnen.

Aus den Hanfblüten, die wir hier ernten, wird unter anderem mein CBD-Öl hergestellt. Das ist das Öl, das mir letztes Jahr im Krankenhaus half, als nichts mehr half. CBD ist voll im Kommen und das ist gut so. Es hilft bei Schlafstörungen, Appetitlosigkeit, Entzündungen, Arthrose und vielem mehr. Für mich ist Hanf ein heiliges Kraut und ich hoffe, dass bald so richtig viele Menschen davon profitieren werden. 🌿

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Motorrad-Tour

Gestern bin ich das erste Mal in meinem Leben auf einer Harley mitgefahren. 😍 Motorräder haben mich nie so wirklich interessiert, fast so wenig wie Autos. Aber ich muss sagen, meine Interessen ändern sich ständig. Es kommt immer mehr dazu, das mich fasziniert. Es gibt so vieles, was uns diese Welt bietet und darum sollten wir so viel wie möglich entdecken und Reality-TV lieber hinten anstellen. Die Realität findet nicht in der Röhre statt.

Der heutige Trip war super! Auf so ner Harley hat man so ein krasses Gefühl von Freiheit, man spürt den Wind auf der Haut, die gute Luft und man kann sogar dabei den Sonnenuntergang genießen, wenn man das möchte. Es war so schön, dass ich das diesen Sommer auf jeden Fall nochmal wiederholen möchte.

Danach waren wir im Wald, wo ich mich immer lieber aufhalte. Die Luft ist im Wald wirklich so verdammt gut. So gut, dass ich sie am liebsten mitnehmen würde. 😉 Kein Sauerstoffgerät bietet einem so eine gute Luft und damit ein so gutes Körpergefühl. So lange ich atme, lebe ich! 🙏

Im Anschluss hab ich gestern das erste Mal Reifen gewechselt. Davon gibt’s nur leider keine Bilder, da ich grundsätzlich so unorganisiert bin, dass ich mein Handy entweder gar nicht dabei, oder einfach keinen Strom drauf habe. 😬 Hab das aber sehr professionell gemeistert, auch wenn es wirklich nicht einfach war. Nur bei den Schrauben brauchte ich ein wenig Hilfe, die waren so fest gezogen, als wären sie angewachsen. 😂 Zum Glück hatte ich einen Profi dabei, der das sicher schon tausend mal gemacht hat.

Ja, man lernt eben nie aus. 🙂

#harley #motoradtour #natur #cancer #brustkrebs #metastisierterbrustkrebs #freiheit

Nicht alle Freunde tragen Schuhe! 🐕

Heute bin ich mal wieder mit meinem Vierbeiner unterwegs. Gerade habe ich etwas Yoga gemacht und jetzt liege ich einfach nur mit meiner Hündin Mina in der Sonne. Hatte erst überlegt schwimmen zu gehen, aber manchmal sind mir so viele Menschen am See einfach zu viel.

Ich merke immer mehr, wie wichtig mir Mina eigentlich ist. Dabei habe ich sie letztes Jahr schon beinahe abgegeben, weil es mir einfach so schlecht ging und alle befürchteten, dass ich nicht mehr lange habe. Ich bin aber so glücklich, dass ich es doch nicht getan habe.

Vor meiner Diagnose hatte ich viel zu wenig Zeit für meine Hündin. Ich war nur gestresst und nur noch am Arbeiten. Ich habe sehr oft Doppelschichten geschoben, war immer da, wenn mich irgendwer gebraucht hat und konnte grundsätzlich nicht nein sagen. Ich habe meinen Sohn kaum mehr gesehen und hatte keine Zeit mehr für mich. Es gab nur noch Ärger in meinem Umfeld. Das hat mich damals alles kompett kaputt gemacht.

Jetzt genieße ich es so, endlich mal das zu tun, was mir gut tut und das weit weg von diesen ganzen merkwürdigen Menschen. Ich kenne einen Haufen Leute, aber kein einziger ist so loyal, wie meine Hündin. Keiner! Sie teilt alles mit mir. Sie merkt direkt, wenn es mir schlecht geht und kommt sofort um mich zu trösten.

Manchmal bin ich gestresst und reg mich auf über sie, wenn sie mal nicht gleich funktioniert, wenn sie zu laut bellt, oder einfach zu wild ist. Dabei bellt sie, um mich zu beschützen. Sie ist so toll und quatscht mich nicht voll mit belanglosem 💩.

Mein Tipp an alle, die viele schlechte Erfahrungen mit Menschen gemacht haben:“Holt euch nen Hund!“ Der nervt vielleicht auch mal, aber er ist immer für euch da und lässt euch niemals hängen.

Wenn ich ungebunden wäre, wäre ich schon längst mit meiner Hündin durchgebrannt!🤔😂 Aber ich muss ja noch irgendwie meinen Sohn erziehen, der natürlich hier bei seinen Freunden bleiben will. Aber irgendwann werde ich mir ne einsame Hütte im Wald suchen und da Leben, ganz weit weg von der ganzen 💩. Und, wenn es in diesem Leben nicht mehr klappen sollte, dann hoffe ich dass ich es im nächsten Leben so hinbekomme, wie ich mir das vorstelle. 🙂

Und bis dahin mach ich einfach das beste aus der ganzen Kacke, versuche so viele schöne Momente wie möglich einzufangen und gehe einfach irgendwie meinen Weg!✌

#brustkrebs #metastisierterbrustkrebs #cancer #wahrefreundschaft #yoga #barfuß

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen

Manchmal schnappt man irgendwie, irgendwo, irgendwann mal ein Zitat auf, was einen dann ein Leben lang begleitet. Und genauso ist das mit der Aussage von Forest Gumps Mama.

Ich wurde in meinem Leben schon so oft mit krassen Ereignissen komfrontiert. Ich nehme mir irgend etwas vor und dann kommt es doch ganz anders als geplant. Jedes mal, wenn ich etwas anpacke, geht wieder was schief und ich muss meine Pläne canceln.

Objektiv betrachtet, ist mein Leben eigentlich ein riesiger Scherbenhaufen, mehr nicht.

Doch durch eine Krankheit wie ich sie habe, wird einem so einiges bewusst. Man macht sich so viele Gedanken, über das Leben, was danach kommt, was davor war, wer wir sind und was wir hier in diesem Leben eigentlich tun oder besser gesagt, tun sollten. Eigentlich ist das alles total spannend, nur oft sind wir von dem stressigen Alltag in unserer Leistungsgesellschaft total abgelenkt, so dass wir uns über die eigentlich wichtigen Fragen des Lebens kaum wirklich Gedanken machen.

Ich bin mir sicher, dass jeder in seinem Leben eine spezielle Aufgabe hat, einen Seelenplan. Wir bekommen gewisse Lernaufgaben im Leben und entweder wir checken, in welche Richtung es gehen soll oder eben nicht. Dann müssen wir alles wiederholen, wie in der Schule. Alles andere macht für mich keinen Sinn. Bei mir ist es so, dass ich ständig auf Umwegen unterwegs war, ohne wirkliches Ziel und ohne wirklichen Plan.

Jeder von uns ist auf einem anderen Weg. Wir sollten uns nicht ständig vergleichen, sondern unser Leben einfach akzeptieren, wie es eben ist. Ich habe mich auch gefragt, warum mir so schlimme Dinge passieren müssen, wobei es doch vielen anderen so gut geht, oft auch Menschen, die sehr viel schlechtes getan haben. Ich weiß aber mittlerweile, dass wir gar nicht sagen können, wem es wirklich besser oder auch schlechter geht, als uns selbst. Keiner von uns kann in den anderen hineinsehen. Viele haben nach außen hin ein schönes, geregeltes Leben, sind finanziell abgesichert und leben in einer scheinbar glücklichen Beziehung. Wie es in der Seele dieser Menschen aussieht, weiß man trotzdem nicht. Ich bin mir sicher, dass es vielen scheinbar gesunden Menschen mental um einiges schlechter geht, als mir. Wir wissen einfach nicht wie andere denken und wie sie fühlen. Wir gehen immer nur von uns selbst aus und erwarten dann, dass andere genauso ticken sollen wie wir selbst. Das ist aber nicht der Fall. Das geht auch gar nicht. Es gibt so viele Dinge, die einen im Leben prägen und darüber hinaus haben wir auch gewisse Eigenschaften und Fähigkeiten mit in dieses Leben hineingebracht.

Aus dem was wir haben, müssen wir jetzt das beste herausholen. Für mich ist das Ganze wie ein Spiel. Wir gehen in eine Richtung und irgendwann geht es nicht mehr weiter. Das heißt aber nicht zwangsläufig, dass dann direkt Endstation ist, sondern eher, dass man vielleicht doch einen anderen Weg gehen sollte. Das Leben ist eine ständige Entwicklung, nichts bleibt wie es ist und nichts ist, wie es war und das für keinen von uns.

Fakt ist, dass wir egal wie unser Leben verlaufen wird, immer die Möglichkeit haben, unser Leben zu reflektieren. Und oft fällt uns auf, dass wir vielleicht gar nicht so leben, wie wir das eigentlich wollen oder wie es uns gut tun würde.

Das können wir aber ändern. Das heißt nicht, dass wir uns viel vornehmen sollten, was wir alles noch tun wollen oder müssen. Nein! Wir sollten uns nur in der Gegenwart schöne Momente schaffen. Die Vergangenheit ist bereits vergangen und wir können daran nichts ändern. Was später einmal passiert, wissen wir nicht. Wir wissen nicht mal, wie lange wir überhaupt leben, keiner von uns.

Ich weiß, dass ich dieses ganze Chaos in meinem Leben gebraucht habe, um mir klar darüber zu werden, wer ich eigentlich bin. Und manchmal steckt in einem schrägen, speziellen und überaus chaotischen Menschen, dann doch mehr, als man eigentlich vermuten würde.

Viele Wege führen ans Ziel und ich gehe einen davon.

Das Leben ist wie eine Schachtel Pralinen. Man weiß eben nie, was man bekommt.

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Ich mach mich krass!

Wie man weiß, schaden diese ganzen Krebstherapien unter anderem der Muskulatur. Es gibt aber Möglichkeiten, alles wieder zu stabilisieren. Ich unterstütze meinen Körper unter anderem mit viel Magnesium. Ich nehme es in Pillen, Magnesiumsole und Magnesiumbäder.

Glukosamin ist auch sehr wichtig für Gelenke, Knorpel usw.. Man kann sich das entweder in Pillenform holen oder einfach durch Bewegung. Da ich sowieso schon täglich sehr viele Vitaminpillen nehme, habe ich mich für den Sport entschieden. Abgesehen davon, tanke ich dabei teilweise noch Vitamin D und gute Luft.

Auf einen Sport festgelegt habe ich mich noch nicht. Ich bin noch dabei, einiges auszuprobieren. Momentan fahre ich aber viel Fahrrad, mache Yoga, Pilates und tanze. Mir macht so einiges Spaß und ich suche momentan noch nach einem geeigneten Kampfsport für mich.

Manche Menschen meinen, ich wäre zu dünn und es wäre nicht gesund, so schlank zu sein wie ich. Das kann ich aber ganz klar widerlegen. Ich habe momentan sehr guten Appetit. Ich nehme bewusst nicht zu, weil ich mich gesund ernähre und mich viel bewege. Abgesehen davon hatte ich schon immer einen sehr guten Stoffwechsel. Ich hatte zwischenzeitlich nur durch dieses ganze Kortison und Antihormone eine Zeit lang mehr auf den Rippen.

Ich werde das alles bis auf weiteres so beibehalten und ich werde mich so viel bewegen wie möglich. Ich habe eine Kack-Metastase in der Hüfte und wenn diese wachsen sollte, werde ich irgendwann nicht mehr laufen können. Und da ich mit meinen 36 Jahren noch so vieles vor habe, werde ich so gut es geht, dagegen steuern.

Ich habe alles schon durchlaufen, Chemotherapie, Bestrahlungen und Antihormon-Therapien und ich bin total dankbar dafür, dass mein Körper noch so gut funktioniert, nach dieser ganzen Kacke.

Das einzige, wovor ich wirklich Angst habe, ist dass ich irgendwann noch zum Hulk werde!💪😂

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Die Schattenseiten der Chemo

Dieses Wochenende hatte ich mir so vieles vorgenommen. Eigentlich wollte ich mit einen lieben, krebskranken Freund Günther nach Coburg aufs Sambafestival fahren.

Günther hat Magenkrebs mit Metastasen in der Lunge und Leber. Leider sieht es bei ihm gar nicht gut aus. Es gibt für ihn nur noch eine einzige Chemotherapie. Das ist die letzte Option, die er hat. Alle anderen schulmedizinischen Therapien schlagen nicht mehr an. Er hat mit der Chemo begonnen, obwohl ihn die vorherigen Therapien schon total fertig gemacht haben. Leider geht es ihm total schlecht damit. Er hat sehr starke Nebenwirkungen und ist die letzten Monate kaum noch aus dem Haus gegangen. Darum dachte ich mir, er muss auf jeden Fall mal was schönes erleben, damit er nicht noch depressiver wird. Ich plante also, mit ihm wenigstens für nen Tag nach Coburg zu fahren.

Zwei Tage vor unserem geplanten Trip setzte er also die Chemo ab, weil er wusste, dass es ihm sonst zu schlecht gehen würde, um das Festival genießen zu können. Er freute sich total auf das Event. Einen Abend zuvor hatte ich noch mit ihm telefoniert und es ging ihm einigermaßen gut.

Doch die darauffolgende Nacht war schrecklich für ihn. Er hatte mal wieder Schmerzen ohne Ende und verbrachte die halbe Nacht auf der Toilette. Darum fiel unser Trip leider ins Wasser.

Er hat die Chemo jetzt komplett abgesetzt. Er will nicht mehr. Er kämpft seit über fünf Jahren und hat seine Frau bereits an Magenkrebs verloren. Er will endlich wieder etwas Lebensqualität, anstatt sich ständig nur herumzuquälen.

Ja, dieser Kack-Krebs ist nicht lustig. Es ist schwer, etwas zu planen, wenn man Krebs hat, weil der gesundheitliche Zustand oft sehr schwankend ist. Ich kenne das alles. Habe ja selbst schon so einiges hinter mir. Ich hoffe, dass wir es noch hinbekommen, mal irgendetwas zu unternehmen, an das er sich gerne erinnert. Er will am liebsten nochmal auf ein Rockkonzert. Er ist nicht mehr der Jüngste und ziemlich krank, aber ich denke, das bekommen wir hin.

Mein Wochenende war trotzdem schön! Samstag war ich mit dem Fahrrad am See, das war wie immer super und heute war ich mit der Familie lecker essen. Man muss nicht immer weit weg fahren, um es sich gut gehen zu lassen.

Und mit Günther hab ich noch einiges vor..

Wenn alles gut läuft, werd ich mit ihm für ne Woche nach Ungarn fahren.

Ich will nicht überleben. Ich will leben und das bis zum letzten Atemzug.

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Lebensqualität

Ich wurde schon gefragt, was mein Leben jetzt eigentlich noch lebenswert macht. Jetzt, wo ich so sehr auf meine Ernährung achte, nicht mehr rauche, keinen Kaffee trinke, keinen Alkohol und eigentlich totkrank bin.

Einfach mal raus an den See fahren, im Wald wandern gehen oder einfach ein Picknick bei mir im Garten. Das alles sind Dinge über die ich mich jedes mal so wahnsinnig freue, vor allem wenn ich liebe, positive Menschen dabei habe. Ich würde eine Bootsfahrt, ein Campingwochenende oder eine Fastenwanderung immer einem oberflächlichen, stressigen Shoppingtrip oder Kosmetikstudio vorziehen. 🙂

Von mir aus könnte es das ganze Jahr über diese Temperaturen haben. ☀ Dann würde ich mich aber wahrscheinlich kaum noch zu Hause aufhalten. Es ist zwar jede Jahreszeit irgendwie toll, aber den Sommer lieb ich immer noch am meisten. 💜 Dieses Jahr hab ich noch so vieles vor. Das was mich aber immer mehr fasziniert ist die Natur die Sonne, gute Luft und Bewegung. Da muss man manchmal erst krank werden, um zu sehen, wie schön das alles ist.🌻

Heute habe ich das erste mal seit langem wieder ein Rad geschlagen. Eine meiner süßen Nichten war mir dabei behilflich. Von meiner Metastase in der Hüfte merke ich nichts. Und so lange das so ist, werde ich weiter herum springen und genau das tun, wonach mir gerade ist. 😉☀

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Einfach mal danke sagen

Es gibt viele Möglichkeiten, mit Konflikten umzugehen. Ich dachte immer, ich komme sehr gut klar mit allem negativem was so in meinem Leben passiert. In der Regel blende ich Probleme oft aus, damit ich nicht komplett durchdrehe. Manchmal kommt aber so vieles zusammen, dass ich am liebsten auswandern würde und das so schnell wie möglich.

Eigentlich wünsche ich mir nur, dass ich endlich alles so geregelt bekomme, dass ich mich nur noch auf mich und meine Krankheit konzentrieren kann. Aber irgendwie bekomme ich das nicht so ganz hin.

Ich habe seit meiner erneuten Krebserkrankung, die letztes Jahr diagnostiziert wurde Krankengeld bezogen. Irgendwie ist mir aber die letzten Monate schon aufgefallen, dass es auf meinem Konto ziemlich mau aussieht. Ich habe meine Kontoauszüge nicht wirklich kontrolliert und dachte einfach, da wird wahrscheinlich wieder viel abgebucht worden sein. Doch dann fiel mir auf, dass ich für Mai gar kein Krankengeld bekommen habe. Als ich bei einem Sachbearbeiter meiner Krankenkasse nachfragte, was da los sei, wurde mir mitgeteilt, dass mein netter Ex-Chef mich bereits Anfang Februar abgemeldet hat. Er hat also keine Kassenbeiträge mehr für mich gezahlt.

Natürlich schrieb ich meinen ehemaligen Chef direkt an, um die Sache zu klären. Es ist aber sehr schwierig, wenn man mit einem Menschen diskutieren muss, der den Intelekt eines Kindergartenkindes hat. Sein Argument ist nach wie vor: „Du hast uns doch letztes Jahr verlassen“! Damit meint er, dass ich mich krankschreiben lassen habe, nach meiner Todesdiagnose.

Insgesamt erhalte ich seit Februar kein Krankengeld mehr. Was mir noch mehr Sorgen bereitet, ist mein Versicherungsschutz. Wenn ich nicht krankenversichert bin, hat das für mich mit meiner Diagnose krasse Konsequenzen. Nachdem ich es ihm Anfang Juni mitgeteilt habe, dass diese Kündigung sehr wichtig für mich ist, bekam ich vor zwei Tagen endlich Post von ihm. Nur leider hat er sich da etwas mit dem Datum vertan. Netterweise hat er mich in diesem Schreiben auch daran erinnert, mich umgehend arbeitslos zu melden, damit keine Lücken entstehen. Das ist echt ein Witz, mit so etwas vorzulegen, nachdem man mich bereits fünf Monate zuvor bei der Krankenkasse abgemeldet hat. Und wenn ich keinen Druck gemacht hätte, hätte ich niemals eine Kündigung bekommen.

Natürlich habe ich mich heute damit beim Arbeitsamt gemeldet. Es wird jetzt ein richtiger Kampf, rückwirkend etwas geltend zu machen. Aber ich habe nette Sachbearbeiter und hoffe natürlich, dass das Arbeitsamt erst mal einspringt und mir vor allem meine Kassenbeiträge übernimmt. Wahrscheinlich werde ich jetzt doch nicht drum rum kommen, Rente zu beantragen und das mit 36.

Bin zwar sehr angepisst deswegen, aber auf der anderen Seite danke ich meinem Ex-Chef dafür, dass er mich entlassen hat und dass ich seine unsympatische Visage nicht mehr ertragen muss. Ich danke ihm auch dafür, dass er mich so nett darauf aufmerksam gemacht hat, dass mit mir etwas nicht stimmt, einen Tag vor meiner Metastasen-Diagnose. Er war wie jeden Abend ziemlich betrunken und fragte mich, was mit mir los sei. Ich würde immer dürrer werden und würde schon aussehen wie ein Junkie. Ja, genau so sieht man aus, wenn man einen total verkrebsten Körper hat und arbeitet wie ne Bekloppte. Wenn man ständig für Kollegen einspringen soll, die einfach nur simulieren und sich ne Woche Urlaub in nem schönen Hotel gönnen, während ich Doppelschichten schiebe, ohne Ende. Ich danke ihm auch dafür, dass er mich ständig zu Hause gestalkt hat, als ich nach 3,5 Jahren das erste mal krankgeschrieben war, weil ich eine krasse Darminfektion hatte und 40 Grad Fieber. Die ich übrigens nur hatte, weil mein netter Ex-Arbeitgeber meine ungarischen Sklavenkollegen ständig krank arbeiten lässt, bzw sie dazu drängt oder zwingt. Den ersten Tag, den ich zu Hause im Bett und auf der Schüssel verbrachte, musste ich mich ständig rechtfertigen, wann ich denn wieder in den Kack-Laden komme. Das war etwa zwei Monate vor meiner Diagnose.

Einen Tag nach meiner Diagnose, brachte ich ihm meine Krankmeldung vorbei. Meine Diagnose hatte ich ihm bereits telefonisch mitgeteilt. Als ich ankam, bot er mir erst mal eine Zigarette an. Ich meinte:“Du weißt schon, dass meine Lunge voller Metastasen ist, oder“? Und er erwiderte in seinem Suff: „Dann ist es doch jetzt eh schon egal“! Dann folgte nur noch ein dummes Lachen seinerseits. Auch dafür danke ich ihm.

Ich danke ihm für den ganzen Scheiß, den er gebracht hat. Diese ganze Kacke zeigt mir nämlich wieder einmal mehr, wie ich niemals sein will!

Ich wünsche ihm nichts schlechtes. Er kann sich von mir aus noch einen Porsche, ne neue Immobile oder sonst nen Scheiß kaufen und damit prahlen, was er alles erreicht hat. Ich messe meinen Erfolg anders.

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